Wo Auszubildende besondere Aufmerksamkeit erhalten

Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald zeichnet die Mosbacher Betriebe Spohn und Müller aus

Es ist „ein Riesenthema“, das verdeutlicht Christiane Spohn im Gespräch eindringlich. Das Thema Ausbildung, respektive die Suche nach Azubis beschäftigt die Geschäftsführerin des Mosbacher Traditionsunternehmen „Malen und Strahlen Spohn“ intensiv. Mehrere Ausbildungsstellen sind offen, mit der Besetzung tut man sich ebenso schwer wie bei etlichen anderen Handwerksbetrieben in der Region, etwa bei der Lackiererei Müller in Neckarelz. „Es ist schwierig, Nachwuchs zu finden“, berichtet auch Nicole Müller-Stapf.

Immerhin haben die beiden Unternehmerinnen aus Mosbach beim Wettbewerb um Azubis eine Trumpfkarte in der Hand: Spohn und Müller wurden von der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald für ihre vorbildliche Begleitung von Auszubildenden als „Ausbildungsbetrieb 2021“ ausgezeichnet. Diese besondere Anerkennung ging an zehn Unternehmen im Kammerbezirk. „Es freut mich, dass zwei Powerfrauen aus Mosbach diese Auszeichnung erhalten“, erklärte Rainer Kettner von der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald bei der Übergabe der Urkunden und Preise im Haus des Handwerks in Mosbach.

Mit den beiden Betrieben pflege er schon seit etlichen Jahren in vielfältiger Weise engen Kontakt, so der Ansprechpartner bei der Handwerkskammer für alle Fragen rund um die Ausbildung. Und allein durch diesen Austausch komme man immer wieder zu Lösungen bei Herausforderungen, die sich im Laufe eines Ausbildungsprozesses eben immer wieder auftun können. Sowohl der Malerbetrieb Spohn wie auch der Lackierbetrieb Müller haben sich in Sachen Ausbildung „über längere Zeit hervorgetan“, erklärte Kettner. So werde in beiden Unternehmen nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch regelmäßig reflektiert, intensiv begleitet. Auch hier ist der Austausch ein wichtiges Element: „Wir haben praktisch jeden Tag Feedback-Gespräche in der Werkstatt“, erläuterte Nicole Müller-Stapf, auch Christiane Spohn setzt auf direkten Kontakt: „Ich sehe unsere Azubis jeden Tag – und das tauscht man sich über Abläufe, Fortschritte oder eben auch Probleme aus.“

Dass man den Azubis viel Mühe und Aufmerksamkeit schenkt, für die Chefinnen der beiden ausgezeichneten Betriebe ist das so selbstverständlich wie notwendig: „Wir wollen unsere Auszubildenden ja schließlich behalten“, verdeutlichen die beiden unisono.

Um junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern, dafür muss man heute deutlich mehr tun als früher, was auch der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Michael Windmeißer, als Gastgeber der Preisverleihung. Mit gemeinsam realisierten Formaten wie etwa der „Nacht der Ausbildung“ wolle man hier weiter offensiv neue Wege gehen.

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